Freitag, 27.10.2017
Köln – Frankfurt – Atlanta – Montgomery
Fünf Monate USA-Abstinenz reichen dann auch. Am 27.05.17, also heute vor exakt fünf Monaten, sind wir aus Seattle zurückgekehrt. Aber die von vielen Reiseblogs an den Tag gelegte „Hach, was bin ich doch für ein Globetrotter“-Attitüde will ich hier gar nicht auspacken. Ich hätte mir damals selber nicht träumen lassen, so schnell wieder über den Teich zu machen. Dass es nach einem kleinen Europa- Sommerurlaub zwischendurch so schnell wieder interkontinental wurde, war einem anderen Umstand geschuldet. Aber dazu später irgendwann einmal mehr.
Jetzt ist erst einmal Reisetag angesagt! Um kurz vor fünf rappelt der Wecker erbarmungslos nach vier Stunden Schlaf. Duschen, Toast und Kaffee in den Hals, alles verrammeln, Koffer ins Auto und ab dafür Richtung Frankfurt. Wie immer kommen wir am frühen morgen in unter zwei Stunden super durch. Und ebenfalls wie immer empfehle ich Airportparker.de als (günstige) Parkmöglichkeit mit Shuttle-Service zum Flughafen FRA. Nein, ich bekomme keine Provision. Ich bin einfach nur ein zufriedener Kunde.
Sprengstoffalarm im Kugelschreiber
Ausgerechnet ab heute gelten neue Sicherheitsbestimmungen bei einer Einreise in die USA. Jetzt soll man nicht nur nach der Ankunft vom Immigration Officer, sondern bereits zusätzlich vor dem Sicherheitscheck am Heimatflughafen einige Fragen gestellt bekommen. Wir sind dementsprechend viel früher als sonst los gedüst, der Flug geht erst um 10.10 Uhr. Aber man weiß ja nie … Wie sich herausstellt, ist alles nicht nur halb so wild, sondern eher lächerlich. Vor dem Einlass zum Sicherheitscheck stehen zwei Mädels, die einen Blick in die Pässe werfen und Fragen stellen. Bei mir lauten Sie: „Reisen Sie in die USA“? Antwort: „Ja.“ „Und Sie machen dort Urlaub?“ Antwort: „Jawoll“. „Dann wünsche ich einen guten Flug.“ Danke. Dafür bin ich eine Stunde früher aufgestanden.
Trotzdem gut, so früh dagewesen zu sein. Der Kerl vor mir am Handgepäckdurchleuchter hat Sprengstoffverdacht. War am Ende natürlich falscher Alarm, aber er musste bis auf den letzten Krümel alles auspacken und checken lassen. Das beinhaltete auch das auseinanderbauen von Kugelschreibern, etc. Er war sehr sauer. Gleiches hatte ich danach am Hals, nur ohne Sprengstoffverdacht. Eigentlich wie immer. Zuviel Foto-Technik und Kabel im Handgepäck 😉
Dank all dem können wir – endlich am Gate – schon direkt in den Lufthansa-Flieger hüpfen. Ich mag den A340. Selbst in der Economy ist er erträglich. Wir sitzen fast ganz hinten in einer Zweierreihe. Jetzt heißt es, neun Stunden wach zu bleiben. Klappt bis auf ein Nickerchen. Ansonsten ein ziemlich langweiliger Hüpfer über den Teich. Dafür habe ich mal sehen können, was die Flugbegleiter sich einfahren. Die haben sich in der Küche hinter uns mal eben die Reste aus der First gegönnt ;-).
Im Fensterkino entlang der Ostküste
Als wir endlich über den USA sind widme ich mich dem Fensterkino. Ich winke den Wolkenkratzern von New York, grüße Philadelphia und sehe Washington DC. Um irgendwas gegen 14 Uhr in Atlanta gelandet, geht die Immigration überraschend schnell von statten. Richtig fix sogar. Wegen eines schon genutzten ESTA können wir an den Automaten einchecken, die Officer sind offenbar redefaul und wollen quasi nichts wissen. Wir sind sogar vor unseren Koffern am Band! Der Bus zur Mietwagenstation von Alamo lässt ein wenig auf sich warten und die Fahrt dorthin ist recht lang. Aber anderseits sind wir gerade auch auf dem größten Flughafen der Welt gelandet. Bei Alamo selbst geht auch alles sehr fix und an der SUV-Choiceline brauche ich nur fünf Minuten, um mich für einen Hyundai Santa Fe zu entscheiden. 1126 Meilen auf dem Tacho – wir müssen der zweite, höchstens dritte Mieter dieses Neuwagens sein.
Sofort wird Montgomery in Alabama ins Handynavi eingehackt und ab geht’s bei 23 Grad und Sonnenschein auf die Interstate. Zwei Stunden liegen vor uns. Dorthin wollen wir, damit die Fahrt nach New Orleans am nächsten Tag von der Länge her erträglicher wird. Auf der unspektakulären Strecke bekommen wir hinter der Landesgrenze zwischen Georgia und Alabama durch eine neue Zeitzone noch einmal eine Stunde geschenkt. Dennoch dämmert es bereits, als wir in der Hauptstadt von Sweet Home Alabama eintreffen. Wir checken in einem Quality Inn am Stadtrand von Montgomery ein. Nicht wirklich schön, aber zweckmäßig für eine kurze Nacht.
Richtig schwül ist es hier und so langsam merken wir die Müdigkeit in den Knochen. Noch einmal satteln wir auf, um einen nahen Five Guys zu besuchen. Es ist das erste Mal für uns in dieser Kette, obwohl wir zum fünften Mal in den Staaten sind. Fast könnte Five Guys meine geliebten In&Out Burger schlagen. Echt lecker. Schön, dass wir angeblich bald auch einen in Köln bekommen. Beim Supermarkt nebenan bestaunen wir noch die Halloween-Auslage und decken uns mit dem Nötigsten ein, zum Beispiel M&M mit Peanut Butter-Füllung. Läääcker! Zurück am Hotel setze ich mich noch für ein einziges Bier in die klebrige Gewitterschwüle vor die Tür. Das tut was es soll und knockt mich vollends aus. Dusche, Bett, 22 Uhr Licht aus.
Übrigens: Anreisetage sind bei mir traditionell fotofaul. Sorry dafür.
HOTEL-CHECK
Das Quality Inn&Suites in Montgomery/AL reicht für eine Nacht. Punkt. Es ist ein typisches Motel mit schon abgewohntem Charme und teils schäbigen Ecken. Das Zimmer müffelte. Frühstück war okay (vielleicht irritierend für USA-Urlauber: Hier im Süden bietet fast jedes Hotel Frühstück). Kann man machen für 70 Dollar. Muss man aber nicht.
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