TAG 9 / PAGE (AZ) – ZION NP – ST. GEORGE (UT)
Samstag, 02.05.2015 / Sonnig bis wolkig, 23-28°C
Um halb acht wird das Frühstück unter der schon warmen Sonne Arizonas eingeworfen. Dann ist Packen angesagt und über den Lake Powell Staudamm rüber fahrend winken wir Page zum Abschied. Bereits nach 20 Minuten erreichen wir die Grenze zu Utah. Eigentlich müssten wir unsere Uhren jetzt eine Stunde vor stellen, den Zirkus machen wir für diesen einen Tag aber nicht mit.
Zwei Stunden geht die Fahrt bis zum Zion Nationalpark und unterwegs werden wir wieder einmal von dieser grandiosen Western-Landschaft unterhalten. Aber das ist noch gar nichts im Vergleich zu dem, was uns hinter dem Osteingang des Zion erwartet. Und zwar die ganze Strecke von dort bis zum Visitor Center. Boah! Das ist doch alles eine Filmkulisse hier, das kann doch gar nicht sein. Über Serpentinen schlängeln wir uns rauf und runter dem Visitor Center entgegen. Dass heute Samstag ist, merkt man leider auch am Verkehr. Teilweise staut es sich sogar, was aber angesichts des Ausblicks irgendwie gut zu verkraften ist. An einer sehr breiten Kurve halte ich an, damit wir noch ein kleines Picknick nehmen und den Blick auf die Berge um uns herum genießen können, bevor wir endgültig am Visitor Center einfahren und tatsächlich sofort einen Parkplatz bekommen.
An der Haltestelle vom Center besteigen wir einen der Shuttle-Busse, die immer wieder den gesamten Park rauf- und runterfahren und an den besten Sehenswürdigkeiten bzw. Startpunkten der Wandertrails anhalten. Sehr praktisch. Leider zieht sich die Wolkendecke gerade bedrohlich zu, aber es tröpfelt nur einmal kurz. Ganz oben angekommen steigen wir am Riverside Walk aus, den wir aber nur ein Stückchen dem Fluss entlang folgen. Dort laufen einem auch einige putzige Squirrels über die Füße. Aber wir wollen lieber wieder ein Stückchen runter fahren, um zu Fuß ein paar Höhenmeter zu machen und noch mehr Aussicht genießen zu können.
Wir entscheiden uns für den Kayenta Trail, den wir bis ganz nach oben zu den Upper Emerald Pools laufen wollen. Jahreszeitbedingt führen Lower, Middle und Upper Pool jetzt nicht gerade viel Wasser, sehr schön anzusehen sind sie aber trotzdem. Der vor allem zum Upper Pool ordentlich mit Steigung und ein wenig leichter Kletterei versehene Weg ist sehenswert und ganz oben rasten wir erst mal, begleitet vom Quaken der Frösche.
Der Abstieg ist natürlich um einiges leichter zu bewältigen, aber auch hier fließt das ein oder andere Tröpfchen Schweiß. Zum Abschluss gehen wir noch den leichten Pools Trail, sehen Wasserfälle und imposante Felswände. Ich bin ja jetzt nicht so der Wander-Typ, aber das hat sich definitiv gelohnt! Und einiges an Zeit geschluckt. Nachdem wir mit dem Shuttle wieder am Parkplatz angekommen sind, ist es bereits vier Uhr, bzw. fünf Uhr in Utah-Zeit. Wir wollen zwar nur noch eine gute Stunde weiter zum Nachtquartier in St. George, machen uns aber dennoch bald auf.
Während wir so langsam mit unserem GMC auf den Park-Ausgang zusteuern, sehe ich am Straßenrand ein Pärchen, das mir irgendwie bekannt vorkommt. Na klar, das sind doch … ich hupe und winke wild und sie scheinen im Vorbeifahren noch gerade zu erkennen, wer sie da grüßt. Die beiden kommen aus Aachen, waren bei der Tour durch den Antilope Canyon dabei und wir haben uns kurz unterhalten. Verrückt, wie klein die Touri-Welt ist.
Ich brauche nicht zu erwähnen, dass die Strecke bis St. George sehenswert ist, nehme ich an? Als wir dann in das mittelgroße Städtchen einfahren, bekommen wir fast so etwas wie einen Zivilisation-Schock. Riesengroße Werbetafeln, ein Industriegebiet, große Häuser … es kommt mir vor, als wäre das alles Wochen her.
Im Hotel hat es laut der Rezeptionistin ein kleines Problem mit unserer Buchung gegeben. Ob wir etwas gegen ein Zimmer hätten, in dem auch Tiere erlaubt sind? Ganz sauber gewischt, man würde keinen Unterschied merken, nur wegen Allergie und so. Haben wir natürlich nichts gegen, aber als wir den Raum betreten, werden wir von einer aufgeheizten Luft-Mischung aus „nasser Hund“ und Raumparfum förmlich erschlagen. Da können wir nicht pennen! Sieht die gute Frau auch ein und organisiert irgendwie eine anderes Zimmer. Endlich eingecheckt geht Rebekka den Pool testen, während ich es bevorzuge, mir ein kaltes Bierchen aufzureißen und mich ein wenig auf die „Terrasse“ in die Sonne zu setzen. Später fahren wir noch ins Industriegebiet, da ich auf der Hinfahrt ein Schild von „In & Out“ Burger gesehen habe. Diese Kette wollte ich unbedingt immer mal testen – und ich werde nicht enttäuscht. Einfache, aber einfach superleckere Burger gibt’s da. Alle handgemacht, einfach perfekt und dazu noch wirklich billig! „In & Out“ bekommt von mir das goldene Fast-Food-Label am Bande verliehen!
HOTEL-CHECK
Crystal Inn Hotel & Suites – klingt edel, gell? Ist aber Standard. Bis auf das kleine Hunde-Problem beim einchecken kann man aber nicht meckern. Solide, sauber, schöner Pool und guter Preis. Für eine Übernachtung zwischen zwei Wegpunkten absolut in Ordnung und empfehlenswert.